Einen informativen, nachdenklichen aber auch von guter Gemeinschaft geprägten Abend erlebten die Besucher*innen bei der ökumenischen Veranstaltung zum Weltgebetstag im evangelischen Gemeindehaus Vogt.
In diesem Jahr haben christliche Frauen aus Palästina die Liturgie vorbereitet und von ihrem Leben erzählt. Sie haben das Motto „… durch das Band des Friedens“ gewählt; nicht ahnend, welche bittere Aktualität es erlangen würde.
Um die schreckliche, derzeitige Situation in Palästina besser verstehen zu können, waren dem üblichen Bildbericht Informationen über die geschichtliche Entwicklung in dieser Region vorangestellt. So wurde deutlich, dass hier zwei von Vernichtung und Vertreibung schwer traumatisierte Völker (Israelis und Palästinenser) auf engstem Raum beieinander leben.
Wir sollten uns daher mit Schuldzuweisungen oder einfachen Lösungsvorschlägen zurückhalten. Aber wir können das Leid auf beiden Seiten wahrnehmen. Wir hören von der Widerstandskraft der Frauen aus Palästina und bringen in Liturgie und Gebet unsere Empathie zum Ausdruck.
In der meist moslemisch-palästinensischen Bevölkerung leben 1,2% Christ*innen. Drei Frauen von ihnen berichten von der Vertreibung ihrer Familien. Dennoch engagieren sie sich für ihre Mitmenschen unabhängig von Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Eine bewundernswerte Entschlossenheit, den Auftrag aus dem Epheserbrief „Ertragt euch gegenseitig in Liebe!“ zu erfüllen und in großer Geduld die Hoffnung auf Frieden aufrecht zu erhalten. Symbolisch knüpften die Teilnehmerinnen des Abends ein Friedensband.
Die eindrucksvollen Lieder hatte der Spontanchor unter der Leitung von Eva Müller-Simpfendörfer einstudiert und so konnten alle leicht einstimmen. Insgesamt ein intensiver Gottesdienst, der auch Anlass zu mancherlei Gesprächen im Anschluss bot. Dabei konnte von den zahlreichen Speisen gekostet werden, die Frauen nach den Rezepten aus Palästina zubereitet hatten. Herzlichen Dank an alle, die zu dem vielseitigen Buffet beigetragen haben.
Im Namen des Vorbereitungsteams
Annette Grüner