Die Blutreitergruppen unserer Seelsorgeeinheit

Der Blutritt in Weingarten ist gleichermaßen Bekenntnis des Glaubens und Gebet um Gottes Segen

Zur Geschichte des Blutrittes

Der Legende nach hat ein Soldat mit Namen Longinus das mit Erde von Golgatha vermischte Blut bei der Kreuzigung Christi an sich genommen. Er brachte es nach Mantua, wo es auf Umwegen in den Besitz Judithas, der Gräfin von Flandern und Frau Welfs IV. gelangte. Auf ihrem Sterbebett vermachte Juditha die Reliquie der Abtei Weingarten, dem Stammsitz und Grablege der Welfen. Dies soll am Tag nach Christi Himmelfahrt im Jahre 1094 gewesen sein.

Seit 1529 wird so in Weingarten alljährlich zur Ehre dieser Heilig-Blut-Relique eine Reiterprozession – der „Blutritt“ – durchgeführt. Diese Prozession soll ein jährliches Glaubensbekenntnis der ungefähr 3000 Reiter, Priester, Ministranten, Musikkapellen und der rund 30 000 Pilgern sein, die alle den Segen Gottes für sich, ihre Angehörigen und ihre Gemeinde erbitten.

Blutreitergruppe Vogt

Gewiss ritten schon seit alters her Vogter Bauern beim Blutritt mit. Offiziell wurde eine Vogter Blutreitergruppe dann 1905 von Anton Uebelhör, Hengenen, zusammen mit Pfarrer Eble, Schultheiß Hafner, Musikdirektor Hirscher und einigen Bauern gegründet. So nahmen bereits ein Jahr darauf ungefähr 200 Vogter Reiter an der Prozession teil.
Derzeit besteht die Vogter Blutreitergruppe aus ungefähr 20 Jugendlichen und Männern, die zum Teil nicht einmal mehr ein eigenes Pferd haben. Die Gruppe wird geführt von Alfred Haller, sein Stellvertreter ist Ludwig Altherr. Schon Wochen vor dem Blutritt beginnen die Vorbereitungen. Neben dem eigentlichen Blutfreitag nimmt die Gruppe noch in vielfältiger Form am Vogter Gemeindeleben teil. Bei der Bewirtung am Anna-Fest, an Fronleichnam und beim Ferienprogramm bringen sich die Vogter Blutreiter ins Gemeindeleben ein.

Kontakt:
Franz Dennenmoser
Unterhalden 3
88267 Vogt
Email an Franz Dennenmoser

Blutreitergruppe Waldburg-Hannober

Die Initiative zur Gründung einer Blutreitergruppe im Jahr 1912 ging von Pfarrer Emil Wahr aus. Josef Preg stand ihm als erster Gruppenführer zur Seite. Bei der Prozession im Gründungsjahr beteiligten sich insgesamt etwa 1200 Reiter am Blutritt, auch die Gruppen aus Hannober (30 Reiter) und Waldburg waren mit der Musikkapelle dabei.
Seit dem Jahr 1956 trägt die Gruppe den Namen „Blutreiter Waldburg – Hannober“ und nimmt in gemeinschaftlicher Zusammensetzung mit 25-30 Reitern an der Prozession teil. Beim Romulafest in Waldburg und beim Cassiansfest in Hannober sind die Blutreiter immer mit den Standarten dabei. Jährlich finden eine Blutreiterversammlung und ein Kameradschaftsabend statt. Seit 2009 ist Lothar Hanser Gruppenführer, Stellvertreter sind Manuel Erb und Klaus Schäch.