Kapellen und Gebetsorte in der Kirchengemeinde Vogt

Kleine Kapellen und Orte des Gebets wurden im Laufe der Geschichte aus unterschiedlichsten Gründen von kirchlichen Stellen oder auch von Privatleuten errichtet. Manchmal auch aus Gründen, die man nicht vermuten würde.

So geschehen auch bei den auf dieser Seite beschriebenen Orten in Vogt, die von Privatleuten erbaut wurden aus einem tief in der Bevölkerung verankerten Glauben an unseren großartigen Gott, der in jedes Leben eingreift, das offen dafür ist.

Machen auch Sie sich auf zu eine Entdeckungsreise – zu den hier beschriebenen Orten, aber viel mehr noch auf einen Weg, unseren Gott näher kennenzulernen, der auch in Ihrem Leben so unerwartet viel zum Guten wenden kann.

Muttergottes von der Schanz

Tief verborgen im Altdorfer Wald liegt dieser Ort der Stille, der unseren Blick nach oben richtet

Man muss diesen Ort des Gebets schon suchen, um ihn finden zu können in der Weitläufigkeit des Altdorfer Waldes. An einem steilen Hang wurde auf einem Felsen im Sommer 1952 diese Statue der Muttergottes mit dem Kind aufgestellt aus „innigem Dank der lieben Gottesmutter für die Errettung aus Kriegsnöten“ – wie dies der Inschrift einer dort angebrachten Tafel zu entnehmen ist. Erst vor wenigen Jahren wurden der Ort und die Statue renoviert. Die ursprüngliche, stark verwitterte Bemalung der Figur wurde dabei entfernt, so dass sie jetzt in Weiß erstrahlt. Mehrere Holzbänke laden zum Verweilen und zum Gebet ein.

Kapelle der Versöhnung in Heißen

Die kleinste der Kapellen in der Gegend, aber erbaut aus großem Anlass

Folgender ausgehängter Text in der Kapelle berichtet über ihre Entstehung:

„Diese Chronik soll unserer Nachwelt Zeugnis geben über die Bedeutung der Kapelle und deren Entstehung im Jahre 1966.
Zur Zeit der Erbauung stand auf diesem Grundstück in seitlicher Entfernung von ungefähr zwei Metern eine alte Kapelle, welche nach mündlicher Überlieferung einiger Dorfältester Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Dieser Überlieferung ist zu entnehmen, dass selbige Kapelle zwei Brüder mit Namen Deuringer, welche hier im Dorf ansässige Bauern waren und in jahrelangem schweren Bruderzwist standen, als sichtbares Zeichen der Versöhnung auf dem zu ihrem Vaterhaus gehörenden Grundstück erbauen ließen.
Etwa 50 Jahre danach wurde in unmittelbarer Nähe der Kapelle von einem Fräulein Marianne Deuringer, wohnhaft in Heissen und Tochter eines der Erbauer, eine Linde gepflanzt, die in der heutigen Zeit in schönster Pracht – unter Naturschutz – Stolz und Wahrzeichen unseres Dorfes ist. Sichtlicher und unaufhaltsamer Zerfall, bedingt durch jahrhundertelange Witterungseinflüsse und den Umstand, dass vermutlich seit Erbauung der Kapelle keinerlei Ausbesserung- oder Instandhaltungsarbeiten vorgenommen wurden, schlossen eine Renovierung vollkommen aus. Aus diesem Grunde wurde im Frühjahr 1965 auf gemeinsames Ansinnen der Dorfbewohner der Beschluss gefällt, an dieser Stelle eine neue Kapelle im gleichen gotischen Baustil zu errichten.
Durch freiwillige Spenden Heissener Bürger und sonstiger edler Geber konnte dieses Vorhaben verwirklicht werden, das von dem Gedanken geleitet wurde, den nächsten Generationen das alte Symbol des Friedens unseres schönen Dorfes zu erhalten.
Heissen, im Mai 1966