Es waren die Frauen damals, die zum letzten Liebesdienst aufgebrochen sind, um den Leichnam Jesu zu salben. Sie konnten es immer noch nicht fassen, dass er tot sein soll. War das Kreuz wirklich das Ende? Was sie fanden, war ein leeres Grab. Der Stein, der alles beschließen sollte, war weggerollt. Plötzlich war der Tod nicht mehr todsicher. Das Leben hat die Oberhand behalten, hat über den Tod gesiegt. Todsicher ist das Leben.
An Ostern feiern wir das Leben, Gottes Lebenskraft, die immer stärker ist. Und von allen, die sich darauf einlassen, die noch glauben, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, geht immer noch eine unbändige Kraft aus. Es ist die Kraft der Barmherzigkeit, der Menschlichkeit, die aufrichtet, tröstet und Mut macht.
Was wäre gewesen, wenn die Frauen Zuhause geblieben wären, stehengeblieben beim Kreuz, in ihrer Trauer? Sie haben sich in ihrer Trauer auf den Weg gemacht, ihre Hoffnung nicht einfach begraben, sondern Schritte zum Leben gemacht. Ostern muss bewegen, Mut machen, auch das Dunkel, das Tödliche anzunehmen, um die Lebenskraft zu gewinnen. Auch uns stellt sich an Ostern die Frage: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lukas 24,5). Auch wir sollten uns aufmachen und IHN bei den Lebenden suchen, mitten unter uns. Auch an uns ist es, ob andere ihn finden, bei uns antreffen können. Ob wir Menschen des Lebens sind.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und frohmachendes Auferstehungsfest.
Ihr Pfarrer Edgar Briemle
Ostermorgen
Helle,
die die Nacht vertreibt
Glaube,
der die Hoffnung nährt
Hoffnung,
die an Wunder glaubt
Liebe,
die die Mauern sprengt
Leben,
das den Tod besiegt
© Gisela Baltes (www.impulstexte.de)