Die Gruppe FürMitBei der Kirchengemeinde St. Anna konnte am 26.04.2025 „in Gottes freier Natur“ zahlreiche Teilnehmer zu einer Gewässerführung an der Argen bei Neuhaus-Düren (Argenbühl) mit dem ausgebildeten Gewässerführer Peter Schäle begrüßen.
Was hat die Argen mit dem Schwarzen Meer zu tun?
Diese Frage stellte der Peter Schäle den Teilnehmern zu Beginn der Führung. Anhand einer großen Übersichtskarte über den derzeitigen Verlauf der Argen erläuterte er, dass bei der Würmeiszeit das östliche Schmelzwasser der Argenzunge des Rheingletschers über die Iller in die Donau und weiter in das Schwarze Meer floss. Erst mit dem Abschmelzen des Gletschers in Richtung der Bodenseesenke wurden die alten Abflüsse zur Donau zu hoch und die Argen entwässerte in Richtung Bodensee und über den Rhein in die Nordsee.
An der Flusskrümmung von Neuhaus befindet sich rechts des Flusses in der Außenkurve eine steil aufragende Uferwand aus Sandstein (Prallhang) und auf der linken Seite in der Flussbiegung ein Gleithang, an dem sich das durch die Strömung an der rechten Seite abgetragene Material ablagert (Sedimentation). Herr Schäle schilderte mit vielen Beispielen, wie die nichtbearbeitete Vegetation am Prallhang für viele Tiere und Vögel wertvoller Lebensraum darstellt und wie die verschiedenen Bereiche im Fluss (Sandbänke, Geröll, Steine, Baumwurzeln, etc.) lebensnotwendige Rückzugsorte und Schutzzonen für verschieden Fischarten und Wasserlebewesen sind.
Welche Auswirkungen der menschliche Eingriff in die natürliche Flusslandschaft der Argen hat, konnten die Teilnehmer an dem ein paar hundert Meter flussaufwärts befindlichen Stauwehr mit Wasserkanal erfahren. Dass sich hier das Bedürfnis zur Nutzung des Flusses zur Energiegewinnung und die Notwendigkeit zum Erhalt der natürlichen Flusslandschaft für die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt konträr gegenüberstehen und auch durch den am Stauwehr angebrachten „Fischaufzug“ nur minimal ausgeglichen werden kann, führte der Referent den Teilnehmern anschaulich vor Augen.
Nach einem Blick auf eine rundum vom Biber angenagte stattliche Buche am Flussufer und auf einen natürlichen Ansitz im Wasser für den Eisvogel konnten die Teilnehmer den überaus interessanten und lehrreichen Nachmittag als Gäste des Bezirksimkereivereins Wangen in dessen Vereinsheim beim Lehrbienenstand bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.
Für das Team FürMitBei
Josef Gschwind