Zum jährlichen Frauenfrühstück der kath. Kirchengemeinde St. Anna in Vogt trafen sich am 25.10.2025 75 Frauen und auch ein paar Männer (vom Vorbereitungsteam FürMitBei) im kath. Gemeindehaus.

Die Gäste konnten sich zunächst an einem reichhaltigen Büffet ihr Samstags-Frühstück zusammenstellen und dieses in geselliger Runde genießen.

Zum anschließenden Vortrag hatte das Vorbereitungsteam die Diplompsychologin Dr. Beate Maria Weingardt aus Tübingen eingeladen. Frau Dr. Weingardt erläuterte sehr anschaulich und mit vielen praktischen Beispielen, warum das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ nur die „halbe Wahrheit“ sei.

Zunächst legte Frau Dr. Weingardt dar, das Schweigen viele Gründe haben könne und es auf der einen Seite das unbewusste Schweigen und auf der anderen Seite das bewusste Schweigen gebe. In den letzten Jahren könne zunehmend festgestellt werden, dass die Menschen in Bussen, Bahnen, Wartezimmern, Restaurants, auch teilweise innerhalb der Familie, kaum noch miteinander reden, sondern jeder nur noch auf sein Handy starre und sich mit diesem beschäftigen würden.  Dieses Schweigen verhindere eine Kontakt- und Beziehungsaufnahme und -pflege und fördere auch die vielfach beklagte Vereinsamung der Menschen.

Schweigen werde oftmals auch als Strafe oder zur Missachtung einer anderen Person eingesetzt und könne daher sehr verletzend sein. Dies erst recht, wenn die andere Person die Gründe für das Schweigen nicht kenne.

Auf der anderen Seite könne Schweigen aber auch positive Seiten haben. So gebe es die berufliche Schweigepflicht, die dem Schutz der Patienten, Mandanten, Bankkunden, Steuerzahlern, etc. diene. Wenn man darauf vertrauen könne, dass der Gegenüber Inhalte von vertraulichen Gesprächen und Mitteilungen nicht an Dritte weitergebe, diene dies der Vertrauensbildung und ermögliche offene, vertrauensvolle Gespräche miteinander.

Es könne aber auch unklar und rätselhaft sein, was der Andere zum Ausdruck bringen wolle, wenn er schweige.

Mit dem Apell, das eigene Schweigen und dessen Wirkung sich immer wieder bewusst zu machen und zu überdenken, schloss die Referentin ihren Vortrag, der von den Teilnehmern mit viel Beifall bedacht wurde.

Die Frauen vom Strickcafé hatten im Rahmen ihrer Strickaktion „Wärme schenken“ Schutzhüllen für Mini-Wärmfläschchen gestrickt und die Schutzhüllen mit den Wärmfläschchen beim Frauenfrühstück veräußert. Der Erlös kommt dem Verein „Frauen und Kinder in Not e.V.“ zu gute.

Foto: Edgar Briemle